Probleme mit Rotax 912 UL / ULS - Lycoming - Conti - Erfahrungen?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Lieber Steffen, lieber Andreas, vielen Dank für Euren Beitrag.

    Ich habe mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Ich möchte natürlich eure technische, rationale, fachkundige Meinung zu den Motoren, weniger jedoch zur besagten Statistik und dessen Erhebung. Ich beklage nicht die Statistik, sondern die mir selbst wiederfahrenen vorgenannten Probleme. Anscheinend gehts anderen ähnlich. Ich denke nicht, dass das LBA ohne Grund eine Meldung herausgibt, die Schweizer ebenso und in anderen Ländern viele vom Rotax wieder weg kommen. Mag sein, dass ich nicht die genauen Zahlen habe und sicherlich bin ich kein Vollprofi, weshalb ich -wie offensichtlich auch viele anderen Piloten, welche Probleme melden- den Rotax 912s nicht durch besseres, abgestimmteres Handling problemarm betreiben können.

    Ich denke wir alle sind euch dankbar, wenn ihr erklärt, wie man einen Rotax 912s richtig betreibt, damit es nicht zu genannten Problemen kommt.

    Ich weiß leider nicht, woran es liegt und was ich hätte besser machen können und ich kenne leider bislang auch keinen, der die Themen zuverlässig lösen konnte, weshalb für mich der Rotax 912s nicht die erste Wahl ist. Deswegen Frage ich nach Alternativen und Erfahrungen hierzu und freue mich auf technische Antworten.

  • Hias schrieb:
    sondern die mir selbst wiederfahrenen vorgenannten Probleme
    Dann kümmer Dich um die Lösung, denn da muss etwas falsch laufen. Ein Rotax ordentlich eingebaut und halbwegs nach Anleitung benutzt macht solche Probleme nicht. 

    Hier gibt es eine Flugschule, die 30 Jahre lang Rotax 912S ohne relevante Probleme bis zur TBO geflogen hat.
    Der Besitzer hat gewechselt und jetzt halten die noch 400 Stunden.

    Selbstverständlich schimpfen sie auf Rotax, die so schlechte Motore bauen.

    Hias schrieb:
    Ich denke nicht, dass das LBA ohne Grund eine Meldung herausgibt, die Schweizer ebenso
    Klar, aber der Grund ist ein anderer, als Du hineininterpretierst.
    Hias schrieb:
    in anderen Ländern viele vom Rotax wieder weg kommen
    auch das ist eine völlig aus der Luft gegriffene Vermutung.
    Hias schrieb:
    wenn ihr erklärt, wie man einen Rotax 912s richtig betreibt
    Das findest Du alles im Installation Manual und im Operators Manual.

    Befolge sie und Der Rotax macht kein bischen mehr Probleme als ein Lycoming oder Continental

    Hias schrieb:
    Deswegen Frage ich nach Alternativen und Erfahrungen hierzu
    Die Alternativen hast Du genannt und die Erfahrungen dazu sind: behandel sie falsch und sie ärgern Dich.

    Es gibt Wege einen Lycoming in wenigen Tagen zu zerstören und welche das mit Rotax zu erreichen.

  • Hier meine subjektiven Erfahrungen mit 14 Jahren eigner C 42 und Rotax 80 und 100 PS. Die 80 PS laufen und laufen. Aber der Spaßfaktor ist deutlich geringer. Mein nagelneuer 100 PS Austausch Rotax in beim Start in ca 80 Meter Höhe ausgefallen. (erfolgreiche Notlandung). Da war der Spritzulauf zum Vergaser dicht. Beim Draufschieben ( vielleicht schon in der Fertigung ? ) des Benzinschlauches am Vergaser war eine Abschälung entstanden, die zu einem Verschluss bei Vollgas geführt hat. Der Probelauf noch vor Start am Rollhalt war unauffällig. ( wollte das sogar mal an BAZL melden weil die ja noch Fehler suchen)

    Der Fehler wurde vom kompetenten Service Unternehmen sofort reproduziert und das Schlauchstück getauscht. 2 Std später war ich wieder in der Luft.

    Seit dem, vor 6 Jahren, läuft der 100 PS Rotax ohne Probleme schon > 600 Std. Dieser Austausmotor kam direkt neu von Rotax.

    Ich habe somit selbst eine C42 mit Rotax 100 PS die beim Vorbesitzer „sauer“ wurde. Diese "alten 100 PS Rotaxe" liefen meist in Schulungen oder Vereinen und sind gefühlt stark mit Temperaturwechsel beansprucht worden und so oft kaputt gegangen. Bei den "neueren" habe ich das Gefühl, dass sie standfester sind, denn es werden in der C 42 fast nur noch die 100 PS Versionen verkauft. Da ist eher das Problem das einer die Kühlerklappe vergisst und den Motor unabsichtlich zum Kochen bringt.

    Pflegliche Behandlung hilft halt viel. Bei gebrauchten Maschinen weiß man halt nie was für eine Behandlung der hatte.

    Thermische Probleme bei C 42 gibt’s wenig. Aber ist es mal 30 Grad draußen ist der 100 PS sogar besser. Denn ich bin dann schneller auf Höhe und habe Kühlung als mit dem 80 PS. Bei einem Flug (die C42 mit 80 Ps hatte ich zuvor) bei großer Hitze und 2 Personen PoB musste ich Leistung zurücknehmen weil die Kühlung am Limit war. Steigen gab es da nur noch marginal bis ich  in kühleren Luftschichten war. Wer weiß bei einer solchen Bedingung wie es im Vereinscharter ausgesehen hätte ? Ein eigener Flieger wird da halt schonender behandelt.

    Wer UL fliegen will, kommt eh nicht um den Rotax rum. Und bei Echo gibt’s halt meist die AVGAs Motoren mit halt diesem Blei Thema.

    Ich würde die Entscheidung Echo oder UL nicht vom Motor abhängig machen. Eine C 42 mit 80 PS ist doch nicht mit einer Cessna 172 oder P 28 zu vergleichen. Das ist schon von den Kosten eine andere Liga. Empfehle mal diesen Artikel https://www.aerokurier.de/motorflug/neuaufbau-piper-pa-28-140-cherokee-sp-familienangelegenheit/

    Ich bin meine C 42 80 PS 650 Std geflogen und hab sie zum gleichen Preis verkauft . Investitionen in Mode S und ein paar Erneuerungen ca 6000 Euro. Allerdings ist die C 42 nicht unbedingt der Nordkap Flieger aber bis an die Adria oder an den Plattensee kommt man auch. In der Höhe locker auf 13000 ft in den Alpen. Alles bei unter 16 Liter Super Benzin. Wie sieht das mit den Sauriern aus? 😊 AHA. Ist das Portemonnaie entsprechend prall ist das alles kein Thema. Mach Dir über Dein Flug-Hobby Profil Klarheit und kauf die passende Maschine. Mehr als den Fachmann mal draufschauen kann man eh nicht machen bei Gebrauchten und halt hoffen.

    Ist so was man von anderen Fliegerfreunden so erfährt und meine subjektive eigene Erfahrung. LG Peter

  • ... das ziterte Schweizer Papier hat aber auch jede Menge Erklärungen parat:

    Nach einer genaueren Betrachtung der einzelnen Vorfallmeldungen können folgende Ursachen für die Motorstörungen in Frage kommen:
        Dampfblasenthematik bei Benutzung von MOGAS
        Reduzierte Benzinfluss
        Nicht korrekt oder mit zu engen Radien installierte Benzin Leitungen
        Vergaser Einstellung
        Abgasgegendruck
        Kühlung
        Kraftstoffverunreinigungen

    Ich denke, dass keine der Ursachen dem Motor selbst anzulasten sind, sondern allgemein bekannte Ursachen für Ausfälle durch die Installation, mangelhafte Wartung und Verwendung von nicht empfohlenen Materialien.


    Empfehlung des BAZL
        Führen Sie den Standlauf /Run-up sorgfältig durch
        Betreiben Sie den Rotax Motor strikte nach den Vorgaben des AFM
        Bereiten Sie sich minutiös auf Ihre Flüge vor und halten Sie sich immer die Option einer Notlandemöglichkeit bereit.


    Viele Grüße
    vom Bodenpersonal im Unruhestand
    Ralf

  • Hias schrieb:
    Ich hatte schon öfter Probleme mit dem Rotax 912 ULS mit 100 PS bei einer neuen Chartermaschine. Noch keine 100 Stunden... Der Motor beginnt zu schütteln, nimmt schlecht Leistung an (aber keine Vergaservereisung!) und ist letztens sogar nach der Landung beim Taxi ausgegangen. Kein Motorstart mehr möglich. Am nächsten Tag lief zuerst wieder alles ok, dann nach dem Flug gleiches Thema von vorne.
    So und exakt das ist mir letztes WE auch passiert, ich habe folgendes Video aufgenommen:

    https://www.youtube.com/shorts/wEDteyF-ths

    Dasselbe hatte ich letztes Jahr auch schon einmal, da ist es aber wieder verschwunden nach Gaswegnahme und wieder Gas geben, so dass ich dem nicht grossartige Aufmerksamkeit geschenkt habe.

    Auftreten tut es ab knapp über Halbgas und setzt plötzlich ein, die Schwelle, ab der es einsetzt ist immer gleich. Wenn ich das Gas unter diese Schwelle zurücknehme, bleiben die Vibrationen erhalten, ich muss das Gas ganz rausnehmen, dann kann ich wieder bis zur selben Schwelle Gas geben und der Motor läuft einwandfrei. Und so geht das Spiel immer weiter... Mit Halbgas kann ich also beliebig lange fliegen, solange ich unter dieser Eintrittschwelle bleibe. Frequenz ca. 30-40 Hz und ziemlich kräftig.

    Man hört im Video das Einsetzen nicht besonders gut, man sieht es aber deutlich an der Vibration des Gashebels. Auch der ganze Flieger vibriert deutlich spürbar. Am ende hat der Motor dann ganz ausgesetzt, sprang nochmal an, ging wieder aus, wieder an... Nach der Landung sprang er nur sehr unwillig an und vibrierte bei jeder Drehzahl. 

    Ich bin total ratlos. Vergaser sind beide voll, alle Schwimmer perfekt, Spritfilter ist frei, vor der Pumpe kommt Sprit aus der Leitung, also schliesse ich ein Spritproblem aus, Ralf meinte, evtl. ist eine Vergasermembran gerissen, das schaue ich mal nach. Ich lese das Flydat die Tage mal aus und schicke den Log an Ralf, vielleicht sieht er ja was. EGT ist, wenn der Motor schüttelnderweise läuft, auf allen 4 Zylindern +/- gleich, also läuft er auch nicht auf 3 Zylindern oder so, Zündung also grob i.O. würde ich sagen.

    Motor wurde vor 30h überholt, alles ist also neu. Vorher gab es nie solche Probleme.

    Also ihr Voodoo-Experten, vorgetreten! ;) Ich bleibe jedenfalls am Boden bis das 100 % geklärt ist.


    Chris

  • Für mich klingt das nach einem Gaszug der hakt.

    Beim Gasgeben soll die kleine Feder ja die Drosselklappe aufziehen.

    Wenn da ein Gaszug  hängenbleibt, geht das Geschüttelt los.

    Ich hatte mal eine gebrochene Feder. Da nahm ein Vergaser gar kein Gas mehr an. Da fällt einem fast der Motor raus. Das war im Gegenanflug. Daher kam ich noch gut runter. Es ist aber krass, weshalb der Motor alles versagen kann!

    Gruß Frank 

  • Die habe ich auch kontrolliert, laufen einwandfrei. Motor schüttelt momentan auch im Leerlauf und da hängt kein Gaszug. Auch das nicht- bzw. sehr schlechte anspringen spricht dagegen.


    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Ich bleibe jedenfalls am Boden bis das 100 % geklärt ist
    Um derartige Phänomene eindeutig eingrenzen zu können, nehmen wir in  so einem Fall (versuchsweise) andere Vergaser.

    Geht bei dir natürlich nur, wenn du auf solche Zugriff hast.

  • Ja das wäre eine gute Idee und ja, habe keinen Zugriff. Es klingt ein bisschen nach einem Synchronisationsproblem (hängender Gaszug wurde ja schon erwähnt), aber es ist zumindest von aussen nichts zu sehen. Ich werde auch mal die Synchronisierung pneumatisch testen, aber irgendwie ist das alles nicht stimmig... Vor allem auch der einmalige exakt selbe Vorfall vor knapp einem Jahr, was bis dieses WE nie wieder auftrat. 

    Es klingt nach eingangs angesprochenem flächendeckend vor allem hier in der Schweiz auftretendem Problem. Wirklich sehr seltsam. Sprit war noch ein Gedanke, aber auch das klingt wenig plausibel für mich, Dampfblasen scheiden sowieso aus zur Zeit. Das BAZL tappt ja auch im Dunkeln wie es scheint.

    PS: Hat jemand 2 gute Vergaser zum testen vielleicht??


    Chris

  • Bei mir ging auf einer Seite der choke nicht mehr ganz zurück, dann lief der Motor auch sehr unrund.

    Problem tritt dann vor allem bei niedrigen Drehzahlen auf.

    Würde dies bei dir aber eher nicht vermuten...

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