Temperatur im Cockpit - Heizleistung / Kühlung

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin,

    Jonathan, der Beitrag wird jetzt für alle Zeiten da stehen, aber mindestens so lange, bis das Universum den Wärmetod gestorben ist.  :)

    Womit wir wieder beim (Streit-)Thema wären. Die Meinungsverschiedenheiten um den Temperaturgradienten kann ich mir nur so erklären, dass nicht dazu gesagt wurde, welchen Gradienten man denn nun meint: den statischen Umgebungsgradienten der Atmosphäre oder den dynamischen Gradienten eines (z.B. aufsteigenden) Luftpakets. Nur im Zusammenhang mit dem Letzteren erscheint es mir sinnvoll, feucht- und trockenadiabatisch zu unterscheiden und von Kondensation zu sprechen. Die ICAO-Normatmosphäre handelt aber vom Umgebungsgradienten, und das ist einfach ein anderes Paar Schuhe. Immer schön auseinander halten, und schon klappts mit kühlem Kopf.  ;)

    Gruß
    ColaBear
  • Ob es jetzt der trocken-, feucht-, oder currywurstadiabatische Temperaturgradient ist macht eigentlich keinen Unterschied: Es handelt sich genauso wie bei der Standardatmosphäre um eine Norm und keinen Absolutwert. Sonst könnte man sich Wettervorhersage und wasweissich sparen und müßte nur im ewigen Kalender nachschauen in dem am 14. Juli Deutschland mit +25 Grad definiert wird.

    Dann gäbe es auch keine Inversion, keine variable Tropopausenhöhe, keine Gewitter, nur Roland Kaiser würde wohl trotzdem überleben.


    Zum Greifbaren: Im Sommer finde ich die Vorteile eines Hochdeckers nicht zu verachten: Heizt sich nicht so auf wie ein Canopy, die CT z.B. kannn man sehr gut mit offenen Flügeltüren von/bis zur Piste rollen und da hat es genug Durchzug; bei Regen möchte man beim Ein- und Aussteigen sowieso nicht tauschen.

    Im Winter heizt sie die Füße ziemlich stark auf, der Rest bleibt aufgrund nicht vorhandener Isolierung natürlich merklich kühler, aber da ich oft mit offenem Fenster fliegen muß würde keine Heizung helfen.

    Ich ziehe mich im Winter aus anderen Gründen ordentlich an mit Skijacke, Winterstiefeln und warmer Unterwäsche, Mütze und Handschuhe griffbereit:

    Ein angehender Kollege von mir mußte während eines Ausbildungssolofluges außenlanden und hat das auch auf einem Berg ordentlich hingekriegt, ist dann leider im hüfthohen Schnee beim Versuch abzusteigen erstickt oder erfroren..
  • Nochmal moin,

    jahrelang hat man mich mit den garstigen Gesetzen der Thermodynamik gefoltert - zu lange, als dass ich hier einfach schweigen könnte. (Außerdem möchte ich Michael noch ein bisschen aus der Reserve locken.)   ;)

    Mir ging es um die angeblich unfliegbaren -0,65K/100m. Würde Michael sich dabei auf den geometrischen, statischen Temp beziehen, dann läge er falsch, meine ich. Denn ohne Kenntnis der Taupunktkurve kann man keine Aussage darüber treffen, ob es Wolkenbildung gibt oder nicht. Meint er hingegen den dynamischen Gradienten eines Luftpakets, dann hat er Recht.

    Zurück zum eigentlichen Thema. Das tragische Schicksal des Kollegen schmerzt. (In der norddeutschen Tiefebene ist solch Geschehen eher unwahrscheinlich. Nur dort kenne ich mich fliegerisch aus - wenn überhaupt). Noch ein wiederum thermodynamischer Hinweis. Sogar an kalten aber klaren Wintertagen mit Minusgraden erreichten wir im Cockpit der ungeheizten Rans manchmal Plusgrade. Ursache war die Wärmestrahlung der Sonne (also Strahlungswärme versus Konvektion/Wärmeleitung), die die Umgebung im Cockpit hinreichend aufheizte. Okay, so richtig gemütlich war das immer noch nicht, aber Eiszapfen unter der Nase hatte man auch nicht.

    Gruß
    ColaBear
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